Aus den Badischen Neuesten Nachrichten vom 25. April 2006:

Stutensee-Spöck (ml). Der Frühling war am Sonntagabend in der Spöcker Veranstaltungshalle mit allen Sinnen zu erfassen und ein Hochgenuss waren die musikalischen Frühlingsdarbietungen des Musikvereins "Harmonie". Den Auftakt bildete das Jugendorchester mit drei schwungvollen Beiträgen der "Beach-Boys", der "Prinzen" und einem Medley der Beatles. Vor allem mit dieser Auswahl hatte Sascha Hochheimer, der Leiter der Jugendkapelle, ins Schwarze getroffen und die Zuhörer hatten sichtlich Freude an den engagiert und gekonnt vorgetragenen Melodien ihrer Jugendtage. Interessantes und Wissenswertes zu sämtlichen vorgetragenen Musikstücken wusste Moderator Detlef Rusch zu berichten, beispielsweise über die Entstehungsgeschichte des "Marschs für die Zeremonie der Türken". Die gut 30 Musiker des Seniorenorchesters unter Leitung von Gernot Franz glänzten mit ebenso engagierten und leidenschaftlichen als auch präzisen und klangreinen Vorträgen. Ein Potpourri der "Fledermaus", arrangiert von Karl Pfortner, dem Lehrmeister des Dirigenten, erfreute mit eingängigen und leichtfüßigen Melodien. Immer wieder fanden sich in diesem und an deren Stücken Möglichkeiten für die einzelnen Register, sich hervorzuheben und Akzente zu setzen. Hervorragend wahrgenommen hat diese Chance Dieter Ehlermann als Solist an der Oboe in "Soliloquy and Dance".

In dem zweiteiligen Stück - zuerst lyrisch-getragen, dann schwungvoll-heiter - meisterten Oboe und Orchester mit Bravour ein höchst schwieriges Wechselspiel. Noch eine Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit zeigten die Bläser im zweiten Teil des Programms. Auf sehr ausdrucksvoll vorgetragene "Emotionen" von Kurt Gäble folgte eine Swing-Polka für zwei Solo-Trompeten unter dem Titel "Zwei Mexikaner in Böhmen". Joachim und Jan Kühner zeigten mit mehr als mitreißendem Engagement und rasantem Tempo ihr erstklassiges Können. "Eine Rakete an der Trompete", urteilte der Fachmann vom Blasmusikverband Karlsruhe, Erich Felleisen. Als weiterer Solist glänzte Stefan Franz am Tenorhorn mit einer Arie aus dem "Barbier von Sevilla". Sanft und weich intonierte der Bariton das Leitmotiv, das Orchester kam mit rhythmischer Unterstützung hinzu und bettete den Soloklang in ein harmonisches Gefüge zu einem grandiosen und imposanten Finale. Der letzte Beitrag war die "West Side Story" von Leonard Bernstein. Das Orchester verstand es, gebündelte Leidenschaft mit unter die Haut gehender Einfühlsamkeit herauszuarbeiten. Hochmotivierte und leistungsfähige Musiker, ein anspruchsvoller Dirigent und eine gelungene Auswahl an Musikstücken waren die drei Komponenten, die dem Konzert einen verdienten Erfolg bescherten.


2 Mexikaner

Anbei eine gekürzte Hörprobe "Zwei Mexikaner in Böhmen"

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