Frühlingskonzert 2008
Aus den Badischen Neuesten Nachrichten vom 23. April 2008:
Wenn ein Sprichwort sagt, das Beste kommt immer zum Schluss, so bedeutet das keineswegs, dass das, was am Anfang kommt, schlecht sein muss. Jedenfalls nicht beim Musikverein Harmonie Spöck. Beim "Frühlingskonzert" war ein Jugendorchester in Top-Form zu Anfang zu hören, gefolgt von einem hervorragend aufeinander eingestimmten Blasorchester unter der Leitung von Gernot Franz. Beide Gruppen spielten, wenn auch in unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, hochmotiviert und mit voller Begeisterung. Das Jugendorchester unter Leitung von Sascha Hochheimer eröffnete mit der mächtigen Komposition "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss und präsentierte im darauffolgenden drei bekannte Filmtitel: "Pirates Of The Caribbean", das Bondthema "For Your Eyes Only" und "Mission Impossible" .Vor allem beim dritten verstanden es die jugendlichen Instrumentalisten, Spannung, Action und drohende Gefahr dem zahlreichen Publikum nahe zu bringen. Detlef Rusch, der im Januar zum Nachfolger von Joachim Kühner im Amt des Vorsitzenden gewählt wurde, führte informativ durch das Programm. Nach dem Auftakt mit einer auffällig sanften Variante des Florentiner Marschs folgte ein Konzertstück namens "Pacis Valley". In einem schwierig zu spielenden Wechsel von dramatisch und lieblich profilierten sich die einzelnen Register und gaben inhaltlich das aufregende Leben in einer Flussaue wieder, immer wieder bedroht durch ansteigende Wasser.
Fröhlich und unbeschwert dagegen war die Stimmung in einem Vagabundenstück mit den beiden Solisten Stefan Franz am Bariton und Sandra Neidhart am Tenorhorn. Ein "echt spanischer Pasodoble" bildete den Schluss des ersten Teils. Alles hatte wunderbar geklungen bis jetzt, aber nun wuchs das Blasorchester über sich hinaus. In einem Reigen sorgfältig ausgewählter Titel zeigte es Leidenschaft, meisterhaftes Können und spielerische Dynamik pur. "Modern City" hieß eine Fanfare zu Ehren Karlsruhes, komponiert von Karl Pfortner: Mit einem temporeichen Beginn, einem swingenden Mittelteil, vielen Taktwechseln und einer beschaulichen Partie, die Karlsruhes viele Grünanlagen assoziierte. George Gershwins "Amerikaner in Paris" vermittelte schon im Jahr 1928 die Hektik einer verkehrsreichen Großstadt, aber auch die Eleganz der Boulevards. Höhepunkt - auch am Beifall zu spüren - war jedoch das Solo der beiden Trompeter Joachim und Jan Kühner mit "Morricone's Melody". Ein Medley des großen Filmkomponisten - eines seiner bekanntesten ist "Spiel mir das Lied vom Tod " - das die beiden mehr als ergreifend zu spielen verstanden. In derselben Tonlage ging es weiter mit "The Cream Of Clapton", einer Zusammenstellung der "Sahnestücke" des bedeutenden Gitarristen, und den Schluss bildete ein Jazz-Medley, besetzt mit Klarinette, Trompete, Saxofon und Posaune. Jedes einzelne der letzten fünf Stücke geriet zu einem Vorzeigestück für das Orchester, alle wurden sie mit mitreißender Bravour gespielt, und das Publikum durfte einen herausragenden Musikabend genießen.
Marianne Lother
Was die Zeitung nicht hat: Hier sind schon Kostproben der Musik aus dem Konzert.
Melancholisch und romantisch: Hauptorchester: 'Morricone's Melody' {mp3}2008_04_morricones_melody{/mp3} mit Trompeten von Jan Kühner (rechts) und Joachim Kühner (links)
Übrigens: Die CD vom Konzert ist fertig abgemischt und wir brauchen nur noch ein Titelbild. Für 10 Euro Spende an den Verein bekommt jeder Freund und Interessent des Vereins seine Scheibe! E-mail genügt.